Informationen für Betroffene und Angehörige

Ratgeber Schlaganfall

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Schlaganfall
Therapie eines Schlaganfalls

Nach einem Schlaganfall sollte schnellstmöglich die Behandlung des Patienten in einer Klinik erfolgen. Besonders geeignet sind spezialisierte Zentren, die eine sog. Stroke-Unit besitzen. Die Therapie eines Schlaganfalls richtet sich nach der Art des Schlaganfalls. Ein ischämischer Infarkt wird in der Regel mit Medikamenten, der sog. Lysetherapie behandelt. Diese muss innerhalb von drei bis vier Stunden nach Eintreten des Schlaganfalls durchgeführt werden. Bei einem hämorrhagischen Infarkt werden blutdrucksenkende Medikamente oder eine Punktion eingesetzt. Auf diese Weise soll der auf das Gehirn einwirkende Druck verringert werden. Im Anschluss kann eine Rehabilitation dem Patienten die Rückkehr in den Alltag erleichtern.

Therapie eines Schlaganfalls

Es gibt mittlerweise viele Zentren zur spezialisierten Therapie von Schlaganfallpatienten in Deutschland. Dort erfolgt eine Therapie der Betroffenen nach den neuesten Erkenntnissen und mithilfe modernster Apparaturen. Die Chancen auf eine Wiederherstellung der Gesundheit nach einem Schlaganfall sind gut, wenn die Therapie des Schlaganfalls nach drei, maximal sechs Stunden beginnt.

Erste Hilfemaßnahmen bei einem Schlaganfall

Unmittelbar nach dem Absetzen eines Notrufs ist es wichtig, den Patienten weiter zu betreuen, seinen Oberkörper erhöht zu lagern und ständig sein Bewusstsein zu kontrollieren. Weder weitere körperliche Belastung, noch Essen oder Trinken sind ratsam. Der Betroffene sollte nach dem Schlaganfall nichts zu sich nehmen, weil akute Aspirationsgefahr besteht (Eindringen von Nahrungsresten oder Flüssigkeit in die Lungen). Schluckstörungen (Dysphagie) kommen häufig bei Patienten mit Schlaganfall vor.

Therapie im Akutstadium eines Schlaganfalls

Zur Sicherung der Diagnose Schlaganfall, auch Hirnschlag oder Apoplex, ist es ratsam, die Betroffenen in ein spezialisiertes Krankenhaus mit einer sog. Stroke Unit zu bringen. Nach entsprechender Diagnostik mithilfe eines Computertomografen (CT) entscheidet der Arzt, welche Therapiemaßnahmen zu ergreifen sind. Abhängig davon, ob eine Hirnblutung oder ein ischämischer Infarkt (unblutiger Schlaganfall) vorliegt, entscheidet der Arzt sich für eine Therapie.

Ischämischer Infarkt

Handelt es sich um einen ischämischen Schlaganfall, gilt es, das Blutgerinnsel medikamentös aufzulösen. Das Medikament kann direkt in das betroffene Blutgefäß des Gehirns verabreicht werden. Diese Lysetherapie, wie diese Form der Behandlung eines Schlaganfalls genannt wird, ist äußerst kompliziert und kann nur von Spezialisten durchgeführt werden.

Die Lyse verspricht nur Erfolg, wenn der Patient innerhalb der ersten drei bis vier Stunden nach dem Gefäßverschluss behandelt wird. Bei einer Hirnblutung darf diese Art von Therapie nicht durchgeführt werden. Auch andere schwere Erkrankungen schließen die Lysetherapie nach einem Schlaganfall aus. Das Medikament setzt nämlich die Blutgerinnung stark herab. Bisher sind es etwa 3-8 % der Betroffenen mit einem Schlaganfall, bei denen eine Lysetherapie angewandt wird. Ein Grund hierfür ist, dass die Patienten häufig zu spät in die Spezialzentren eingeliefert werden.

Liegt eine Verengung der Halsschlagader vor, wie sie häufig bei Arteriosklerose (Kalkablagerungen an den Gefäßwänden) vorhanden ist, versucht man, die Ablagerungen chirurgisch zu entfernen.

Von systemischer Thrombolyse spricht man, wenn ein blutverdünnendes Medikament in den gesamten Blutkreislauf eingebracht wird. Auch hier wird das Blutgerinnsel aufgelöst und die Durchblutung wiederhergestellt. Es ist hier ebenfalls unbedingt notwendig, eine Blutung im Gehirn vorher auszuschließen.

Hämorrhagischer Infarkt

Liegt ein hämorrhagischer Infarkt (blutiger Schlaganfall) vor, wird durch blutdrucksenkende Medikamente oder eine Punktion versucht, den Druck auf das Gehirn zu senken. Eventuell kann man die Blutungsquelle auch operativ verschließen.

Lebenswichtige Funktionen wie Blutdruck, Herzfrequenz und Atmung sowie Urinausscheidung werden laufend überwacht.

Rehabilitation nach einem Schlaganfall

Sobald es der körperliche Zustand des Betroffenen zulässt, ist eine Frührehabilitation nach einem Schlaganfall empfehlenswert. Ziel ist die schnellstmögliche Rückkehr der Patienten in ihr soziales Umfeld, eventuell auch in den Beruf.

Das Therapie-Konzept nach Bobath geht davon aus, dass die gesunde Gehirnhälfte bzw. Hirnregion die Aufgaben der nach dem Schlaganfall geschädigten Bezirke übernehmen kann. Die Rehabilitation wird in ambulanten oder stationären Rehabilitationseinrichtungen durchgeführt.

Die Therapiemaßnahmen reichen, je nach Ausprägung der Symptome, von Krankengymnastik und Physiotherapie – bei Lähmungen – bis hin zu Logopädie für Patienten mit Sprachstörungen. Eine konsequente Durchführung des Trainings ist zwingend notwendig. Häufig stellen sich Therapieerfolge erst ein paar Monate nach dem Schlaganfall ein. Nervenzellen können neue Funktionen erlernen, solange genug Verbindungen zwischen den einzelnen Zellen intakt sind.

Vielversprechend für eine erfolgreiche Therapie ist Sport, während und auch nach der Rehabilitation. Die Patienten lernen so spielerisch und eher unbewusst Bewegungsmuster. Die Leitlinien für Neurologie empfehlen mindestens 30 Minuten Sport dreimal pro Woche. Rehabitationssport fördert die Mobilität, die Alltagskompetenz, die physische Leistungsfähigkeit, die Grob- und Feinmotorik und die Hirnleistung mit den kognitiven Funktionen. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für Sport zur Rehabilitation nach einem Schlaganfall in der Regel nach Verordnung des Arztes.

Birgit Lindner

30. September 2016
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Diagnose Schlaganfall

Die Diagnose eines Schlaganfalls sollte möglichst schnell erfolgen, da es sonst zu einem Absterben von Nervenzellen im Gehirn und somit zu Folgeschäden kommen kann. Bei einer ersten Befragung des Patienten können häufig auch die Informationen der Angehörigen von Bedeutung sein, da die Betroffen u. U. bereits an Sprach- oder Bewusstseinsstörungen leiden. Zur weiteren Diagnose folgen dann Untersuchungen wie Echokardiogramm, Dopplersonografie und Angiografie sowie verschiedene Blutuntersuchungen. Mit einem Test kann man bereits zu Hause überprüfen, ob möglicherweise ein Schlaganfall vorliegt. Dabei muss der Betroffene lächeln, beide Arme heben und den Satz „Ich benötige keine Hilfe“ nachsprechen.

Eine Änderung des Lebensstils kann helfen, einem Schlaganfall vorzubeugen. Zu den Risikofaktoren für einen Schlaganfall gehören Rauchen, Übergewicht und wenig sportliche Betätigung. Dementsprechen sollte man Wert auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung legen. Darüber hinaus sollte man auf den Konsum von Nikotin verzichten und sich ausreichend bewegen. Auch regelmäßige Untersuchungen von Blutdruck und Blutzucker können helfen, dem Risiko für die Entstehung eines Schlaganfalls entgegenzuwirken. Die Folgen eines Schlaganfalls sind vielseitig, u. a. können Beeinträchtigungen der Sinnesorgane oder der inneren Organe eintreten. Auch ein erhöhtes Thromboserisiko oder eine Minderung der intellektuellen Leistungsfähigkeit können mit einem Schlafeinfall einhergehen.

Zur Entstehung eines Schlaganfalls kommt es durch eine Minderversorgung des Gehirns mit Sauerstoff und Nährstoffen aufgrund einer gestörten Durchblutung des Gehirns. Gründe dafür können die Verstopfung eines Blutgefäßes infolge eines Gerinnsels oder eine Gefäßverkalkung sein. Bei der Gefäßverkalkung kommt es durch Ablagerungen zu einer Schädigung der Gefäße. In vielen Fällen tritt vor einem Schlaganfall ein sog. Minischlaganfall, eine transitorische ischämische Attacke auf. Es kann dadurch kurzzeitig zu Lähmungen sowie Sprach- und Sehstörungen kommen. Symptome eines Schlaganfalls sollten ernst genommen und schnellstmöglich untersucht werden. Mit zunehmendem Alter steigt die Gefahr, einen Schlaganfall zu erleiden, allerdings kann es auch bei Kindern zu einem Schlaganfall kommen.